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Rolf Breuer
Heinrich Heine lebt

Glaubt mir: Heinrich Heine lebt,
Nicht, weil sich sein Brustkorb hebt,
Sondern weil des Dichters Sachen
Unserm Stammhirn Freude machen.

Denn der Kreislauf kommt in Schwung,
Tiefe Atmung - die hält jung.
Und viel besser, wie ich hoffe,
Wird der Wechsel aller Stoffe.

Kalte Schauer, heiße Winde,
Man wird schlauer, auch der Blinde.
Seufzt und lacht, erschrickt und staunt,
Was er damals ausposaunt!

Grund: ganz aktuell sind heute,
Heines Denken,  Heines Leute.
USA, Paris und Harz:
Gleichheit, Freiheit, gold-rot-schwarz!

Deutscher Michel, Wurst und Schinken,
Dinge, die zum Himmel stinken,
Esel, Ochsen, Pudel, Wanzen,
Kaiser, die im Alptraum tanzen.

Loreley und Staats-Spione,
Lumpenkönig auf dem Throne,
Liebe, Lust und süße Torten,
Leichen an verschied’nen Orten.

Alles lebt, pulsiert und bebt.
Alles strebt, riskiert und schwebt -

Schluss! Verzeiht mir diese Zeilen.
Lasst uns schnell zu Heine eilen.
Und - falls Ihr mir nicht vergebt:
Eins ist sicher: Heine lebt.